Galeriearbeit

Neben dem Konservieren, Recherchieren, Erforschen und Sammeln besteht eine der Hauptaufgaben einer musealen Sammlung darin, die Exponate in Ausstellungen mit spannenden narrativen Ansätzen in neue Kontexte zu stellen und von aktuellen Blickwinkeln aus zu beleuchten. Indem einer breiten Öffentlichkeit neue Erkenntnisse und horizonterweiternde Denkanstöße vermittelt werden, gelingt es, das Vermächtnis und die Verdienste früherer Künstlergenerationen dauerhaft vor dem Vergessen zu bewahren.

»Verschollene Generation«
Der von Rainer Zimmermann 1980 in seinem Buch „Die Kunst der verschollenen Generation. Deutsche Malerei des expressiven Realismus“ geprägte Begrifflichkeit der „verschollenen Generation“ beschreibt diejenigen vom Räderwerk der Zeitläufte und Geschichte betroffenen Künstler, die angesichts der Wirren der beiden Weltkriege mit ihrer Freiheit oder gar ihrem Leben bezahlen mussten, weshalb ihnen in der Nachkriegsära ein Wiederanknüpfen an vorherige Künstlerkarrieren erschwert wurde oder völlig versagt blieb und sie demzufolge (oftmals zu Unrecht) in Vergessenheit gerieten.

Die Städtische Galerie Böblingen, die sich ergänzend zum bereits erwähnten Sammlungsprofil der als „verschollen“ geltenden Künstlerschaft aus dem regionalen, südwestdeutschen Raum der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts widmet, hilft als Ort des regen, identitätstiftenden Austausches sowie durch ihre in gegenwärtige, wissenschaftliche, gesellschaftspolitische wie kulturelle Kontexte eingebetteten Sonderpräsentationen ausschlaggebend mit, die Erinnerungen an diese schicksalsbeladenen Künstlerinnen und Künstler lebendig zu halten.

Die Galeriearbeit wird seit ihrer Gründung tatkräftig und ideenreich von ihrem Förderverein, dem Galerieverein Böblingen e.V., unterstützt. Allen Mitgliedern und engagierten, ehrenamtlichen Unterstützern gebührt dafür ein großes Dankeschön!